Mehrwegpflicht ab 2023: Deine Alternativen zum Einweg

Nachhaltigkeit 07. Nov 2022

Mehrweg statt Einweg: Zu Beginn des neuen Jahres tritt offiziell die europaweite Mehrwegpflicht für To-Go Lokale in Kraft. Was bedeutet das für Gastronomiebetriebe? Welche nachhaltigen Alternativen für Einwegverpackungen gibt es? In diesem Beitrag zeigen wir dir, was du beim Umstieg auf Mehrweg beachten musst.

Mehrwegpflicht 2023 - Alternativen zum Einwegplastik

Was bedeutet das Mehrwegpflicht-Gesetz?

Der Gesetzesentwurf zur Mehrwegpflicht tritt ab 2023 in Kraft und verpflichtet Gastronomiebetriebe, neben Einwegverpackungen nun auch Mehrwegvarianten anzubieten. Korrekterweise kann das Gesetz auch als Mehrwegangebotspflicht betitelt werden. Das erweiterte Angebot für Mehrweg-Behältnisse ist sowohl für To-Go Essen als auch To-Go Getränke notwendig. Der Gedanke dahinter: Die Eindämmung des bestehenden Müllproblems. Denn vor allem Einweggeschirr und Plastikbecher tragen einen wesentlichen Beitrag zur Umweltverschmutzung bei. Betroffen vom Mehrweggesetz sind alle Restaurants, Bars, Cafés und auch Lieferdienste, die Lebensmittel zum Take-Away anbieten. Zu beachten gilt, dass die Preise für das Mehrwegangebot nicht höher sein dürfen als die Preise für Speisen in Einwegverpackungen. Dabei ist es jedem Betrieb selbst überlassen, wie er das neue Angebot in seinem Sortiment integriert. Eine der vielen Alternativen ist ein Pfandsystem, sodass die Mehrwegbehälter nach dem Konsum wieder zurückgebracht werden.

Welche Vorteile und Chancen bietet das neue Gesetz?

Auch wenn das neue Gesetz für viele Betriebe erstmal eine große Umstellung sein wird, bringt es langfristig zahlreiche Vorteile, aber auch Chancen für Gastronomieunternehmen und deren Kundschaft mit sich.

  • Nachhaltiges Handeln: Der wohl entscheidende Punkt beim Einsatz von Mehrweg ist die Nachhaltigkeit und das Bewusstsein zur Umwelt. Mehrweg produziert so gut wie keinen Verpackungsmüll und stellt damit eine nachhaltige Alternative zu Plastikverpackungen dar. Selbst wenn nur 50% der Kundschaft vom nachhaltigen Angebot Gebrauch macht, ist die Einsparung an Plastikmüll europaweit enorm hoch. So können Millionen Tonnen Müll, ausgelöst durch Einwegverpackungen, täglich eingespart werden.
  • Haltbarkeit: Mehrweggeschirr und -becher kommen mehrmals zum Einsatz. Für Gastronomiebetriebe bedeutet dies eine enorme Kostenersparnis. Einwegverpackungen müssen regelmäßig nachgekauft werden. Langfristig sind die Kosten hierfür wesentlich höher als für den einmaligen Kauf und das Nachrüsten der Mehrwegbehältnisse.
  • Bekanntheitssteigerung: Einige Unternehmen bieten bereits Plastik-Alternativen für ihr Take-Away Essen an. Das heißt, sie haben Mehrwegverpackungen mit ihrem Logo bestellt und vergeben diese an ihre Kundschaft im Tausch gegen einen Pfand. Auf diese Weise machen sie gleichzeitig Werbung für ihren Betrieb, da das Logo auf der Verpackung in einem großen Umfeld der Kundschaft sichtbar ist. Je mehr Personen das Logo auf dem Behältnis sehen, desto bekannter wird die Marke dahinter.
  • Kundenbindung: Dank des Pfandsystems wird ein Großteil der Konsumierenden den Betrieb erneut besuchen, um das Behältnis zurückzubringen. Viele nutzen diese Chance, um so ein weiteres Gericht zu bestellen. Schließlich soll der Weg ja nicht umsonst gewesen sein. So können Kunden und Kundinnen langfristig gebunden und der Umsatz gesteigert werden.

Mehrweg statt Einweg: Diese Alternativen gibt es

Die Ausweitung des Mehrweg-Angebots lässt viel Spielraum. So können Gastronomiebetriebe entweder die entwickelten Pfandsysteme anderer Unternehmen nutzen, aber auch ihre eigene Mehrweg-Lösung kreieren. Bei letzterer Möglichkeit gilt es, mit geeigneten Standardprodukten ein internes Pfandsystem zu entwickeln. So beschaffen sich die Betriebe ihre eigenen Mehrweggefäße für Speisen und To-go-Becher. Ein entscheidender Vorteil: Sie können ihren Mehrwegprodukten ein abgestimmtes Branding verleihen, sodass die Zugehörigkeit zur Marke eindeutig erkennbar ist. Wenn es um Getränke geht, empfehlen sich in erster Linie Plastikbecher. Diese sind absolut bruchsicher und auch spülmaschinen-geeignet. Die handlichen To-Go-Becher sind für verschiedene Getränke, wie Softdrinks, Longdrinks oder auch heiße Getränke geeignet. Aber auch an die passenden Essen-Behältnisse wurde gedacht. So können Brotdosen die Plastikverpackungen für Lebensmittel ersetzen und mehrmals zum Einsatz kommen. Je nach Angebot kommen verschiedene Behältnisse in Frage. Viele der Boxen sind in mehrere Bereiche unterteilt, sodass Gerichte auch separiert werden können. In Verbindung mit passendem Mehrwegbesteck entsteht so eine nachhaltige Alternative, die sogar individuell mit dem Logo des Gastronomiebetriebes bedruckt werden kann.

Was muss ich bei der Wahl beachten?

Bevor Restaurants, Cafés oder auch Kioske sich für ein geeignetes Mehrwegsystem entscheiden, sollten sie darauf achten, dass die Verpackungen bestimmte Merkmale erfüllen:

  1. Stapelbar: Damit alle Kunden und Kundinnen vom Mehrwegangebot Gebrauch machen können, sollten ausreichend Behältnisse zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es, bei der Masse an Produkten den vorhandenen Platz sinnvoll zu nutzen. Achte daher darauf, dass alle Mehrwegbehälter stapelbar sind. Insbesondere, wenn es sich um Lunchboxen handelt, ist diese Eigenschaft nicht zwingend gegeben.
  2. Leicht zu reinigen: Für Einwegplastik hat dieses Merkmal wohl eher keine Rolle gespielt. Da das Mehrweggeschirr jedoch länger im Einsatz bleiben soll, muss es leicht zu reinigen und spülmaschinengeeignet sein. Dies erleichtert den Einsatz für viele Gastronomiebetriebe, aber auch für die Kunden und Kundinnen beim Reinigen.
  3. Kompakt & auslaufsicher: Die Mehrwegverpackungen sollten absolut alltagstauglich sein. Achte darauf, dass sie einfach und schnell in Taschen zu verstauen sind, aber vor allem auch auslaufsicher sind. Viele der Lunchboxen besitzen integriertes Geschirr. Das macht sie für den Einsatz im Alltag umso handlicher.

Bitte beachte, dass dies nur einige der wichtigen Eigenschaften von Mehrweg sind. Insbesondere im Gastronomiesektor gibt es zahlreiche gesetzliche Anforderungen an die Verpackungen. Bei der Auswahl solltest du vor allem darauf achten, dass das Mehrweg zu deinem Angebot und deiner Marke passt. Wenn du, wie viele Unternehmen es bereits tun, Mehrweg mit deinem Logo bedrucken lässt, machst du gleichzeitig Werbung für deine Marke. Sei also zum kommenden Jahresbeginn gerüstet und verteile die nachhaltigen Mehrwegbehälter an deine Zielgruppe!